Bewertung der prä- und postoperativen Schulterfunktion bei Patienten mit Rotatorenmanschettenruptur anhand des Constant-Scores

Assessment of pre- and postsurgically shoulder function of patients with rotator cuff tear on the basis of Constant-Score

Sültmann D, Leps C, Thomas M, Busse M. Bewertung der prä- und postoperativen Schulterfunktion bei Patienten mit Rotatoren- manschettenruptur anhand des Constant-Scores. Klinische Sportmedizin/Clinical Sports Medicine – Germany (KCS) 2013, 14 (1) 8-12

Einleitung: Verletzungen/Erkrankungen der Rotatorenmanschette gehören zu den häufigsten Ursachen von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Da bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Goldstandard für die Behandlung von Rotatoren­manschetten­Läsionen existiert, stellen sowohl konservative als auch operative Interventionen eine Therapieoption dar. Zur Evaluation der jeweiligen Therapie und als Ergänzung der klinischen Diagnostik werden indikationsspezifische Scores verwendet, um eine einfache und kostengünstige Bewertung der Therapie vorzunehmen.
Material und Methode: Für die vorliegende Untersuchung konnten die Daten von 45 Probanden verwendet werden, bei denen eine arthroskopisch nachgewiesene vollständige Läsion der Rotatorenmanschette vorlag. Therapeutisch wurde eine Rekonstruktion der Manschette mittels Naht-Anker-Technik vorgenommen. Die Beurteilung der Schulterfunktion erfolgte präoperativ und sechs Monate postoperativ anhand des Constant-Scores. Die Ergebnisse wurden einem statistischen Vergleich unterzogen.
Ergebnisse: Die Gesamtpunktzahl des Constant-Scores zeigte eine bedeutsame Verbesserung der postoperativen Werte (64,6 ±14,5 Punkte) gegenüber den präoperativen Werten (41,1 ±14,5 Punkte). Ebenso ließ sich für die subjektiven Parameter `Schmerz´ und `Alltagsaktivitäten´ ein eindeutiger Unterschied zwischen beiden Erhebungen bestätigen. Beim Parameter `Schmerz´ konnte ein Anstieg von 7,4 (± 2,9) auf 11,8 (± 3,2) Punkte erreicht werden und bei den `Alltagsaktivitäten´ von 9,6 (± 3,9) auf 17,3 (± 2,6) Punkte. Bei den objektiven Parametern konnten lediglich für die `Beweglichkeit´ deutliche Unterschiede beschrieben werden, wobei die Beweglichkeit von 18,8 (±  7,5) auf 26,7 (± 7,8) Punkte verbessert werden konnte. Für den Parameter `Kraft´ ließen sich dagegen keine markanten Differenzen ermitteln.
Fazit: Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zeigten eine deutliche Steigerung der Schulterfunktion nach sechs Monaten. Lediglich bei den Kraftwerten fand nach sechs Monaten keine Verbesserung statt. Aufgrund fehlender Nachbehandlungsschemata können keine Rückschlüsse bezüglich der schlechten Kraftwerte gezogen werden.

Schlüsselwörter:Rotatorenmanschettenläsion, Constant-Score, operative Therapie

Sültmann D, Leps C, Thomas M, Busse M. Assessment of pre- and postsurgically shoulder function of patients with cuff tear on the basis of Constant-Score. Klinische Sportmedizin/Clinical Sports Medicine – Germany (KCS) 2013, 14 (1) 8-12

Objective: Lesions/diseases of the rotator cuff belong to the most frequent causes of muscle skeleton illness. Because up to the present time no gold standard exists for the treatment on rotator cuff impairments, conservative as well as surgical interventions are a therapy option. For the evaluation of the respective therapy and as a supplement of the clinical diagnostics, indication specific scores are used to assess the outcome.
Material and methods: 45 test persons with impairment of one or several tendons of the rotator cuff were included. For the reconstruction of the rotator cuff was using a suture anchor technique. To assess the shoulder function the Constant score was used. This test combines subjective parameters (e.g. pain and daily activities), and objective parameters (e.g. mobility and muscle strength). The Constant score was performed between one and two weeks presurgically and six months postsurgically.
Results: The Constant score improved postsurgically (pre 41.1 ± 14.5 points; post 64.6 ± 14.5 points). Further results: Pain (pre 7.4 ± 2.9, post 11.8 ± 3.2), daily activities (pre 9.6 ± 3.9, post 17.3 ± 2.6), and mobility (pre 18.8 ± 7.5, post 26.7 ± 7.8) all improved.
Conclusion:For the present study a clear improvement of the shoulder function could be proved six months after arthroscopy, but not in strength.