Klinische Sportmedizin
ISSN 1617-4658
  Clinical Sports Medicine - Germany
 
Ausgabe Dezember 2014
 

Geschlechtsspezifische Unterschiede im intensitätsorientierten Krafttraining

Gender differences in intensity-based strength training

 

Haab T1 2, Eifler C1, Fikenzer S1.

1 Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement

2 Sportwissenschaftliches Institut der Universität des Saarlandes
Zusammenfassung

Haab T, Eifler C, Fikenzer S. Geschlechtsspezifische Unterschiede im intensitätsorientierten Krafttraining. Klinische Sport­medi­zin/Clinical Sports Medicine-Germany (KCS) 2014, 15 (2), 1-6

Einleitung: Im Hypertrophietraining bestehen in der Mehrzahl von Untersuchungen geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der Kraftsteigerungen nach kurzfristigen Krafttrainingsprogrammen zugunsten der Frauen. Ein Nachteil dieser Untersuchungen ergibt sich aus dem wenig praxisrelevanten Versuchsaufbau. In dieser Untersuchung sollen kurzfristige Effekte und geschlechtsspezifische Unterschiede bei periodisiertem Hypertrophietraining herausgestellt und mit bisherigen Ergebnissen verglichen werden.
Material und Methode: Es wurden insgesamt 200 gesunde Männer und Frauen für ein standardisiertes Krafttraining mit verschiedenen Periodisierungsmethoden herangezogen. Die Kraftsteigerung wurde in Relation zum Körpergewicht gemessen, indem das 1-RM sowie 10-RM vor und nach einem 6-wöchigen Krafttraining getestet wurde. Die Veränderungen der relativen Kraftleistung wurde sodann in Bezug zum Geschlecht, den verschiedenen Periodisierungsmethoden und den durchgeführten Krafttrainingsübungen gesetzt. Weiterhin wurden die Effektstärken für die einzelnen Periodisierungsmethoden bestimmt.
Ergebnisse: Die Veränderungen der relativen Kraftleistung nach einem kurzfristigen Krafttrainingsprogramm zeigten moderate bis große Effektstärken in beiden Geschlechtern. Frauen erzielten höhere Veränderungen der relativen Kraftleistung, von Pre- zu Post-Test, als Männer. Frauen erzielten höhere Veränderungen der relativen Kraftleistung in den einzelnen Krafttrainingsübungen als Männer.
Fazit:
Die Ergebnisse zeigen, dass auch trainingserfahrene Frauen von einem Hypertrophietraining mehr profitieren als Männer.

Schlüsselwörter: Krafttraining, Periodisierung, Geschlecht

Summary

Haab T, Eifler C, Fikenzer S. Gender differences in intensity-based strength training. Klinische Sport­medizin/Clinical Sports Medicine-Germany (KCS) 2014, 15 (2), 1-6.

Objective: In majority studies of hypertrophy-based strength training there are gender differences in strength performance after short-term strength training programs with more benefit in women. A disadvantage of these studies arises from the little practice-relevant experimental setup. This study should be find out short-terms effects and gender differences in periodized total body hypertrophy-based strength training and compared with previous results.
Material and methods: Total of 200 healthy men and women participated for standardized strength training with different periodization models. The strength increase was measured in relation to the bodyweight by the 1-RM and 10-RM before and after 6-week strength training. The changes in relative strength considered in relation to gender, to the periodization models and to the strength training exercises. Furthermore, the effect sizes for each periodization model were determined.
Results: The changes in relative strength after a short-term strength training program revealed moderate to large effect sizes in both gender. Women generated higher values in the relative strength changes from pre- to post-test than men. Women generated higher values in the relative strength changes in individual strength exercises than men.
Conclusion: The results show that also training experienced women have more benefit from periodized hypertrophy-based training than men.

Keywords: strength training, periodization, gender